Zeitungsbericht - Gefallene des Ersten Weltkriegs aus Raesfeld

Heimatverein Raesfeld e. V.
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Zeitungsbericht

Borkener Zeitung
Am 26. Mai 1940 berichtete die Borkener Zeitung über die Kriegschronik:

Das Raesfelder
Kriegsbuch der Gefallenen

Eine einzigartige Kriegschronik
aus dem Weltkriege
eingerichtet
von Lehrer Martin Drescher

Der siegreiche Vormarsch unserer deutschen Truppen in Belgien und Frankreich läßt das Herz jedes alten Soldaten höher schlagen, weckt aber auch bei allen Nichtweltkriegsteilnehmern Freude und dankbaren Stolz. Unvergleichliche Heldentaten besiegeln den Ruhm der jungen, deutschen durch Adolf Hitler geschaffenen neuen Wehrmacht. Auf den historischen Schlachtfeldern von Waterloo, St. Quentin, Loon usw. stehen die Waffenträger der Nation. Namen und Städten und Flüssen, von Festungen und Panzerwerken, die uns alle aus dem Weltkriege noch vertraut sind, klingen wieder an unser Ohr. Die Heimat gedenkt täglich und stündlich in diesen Tagen ihrer tapferen Soldaten. Sie begleitet sie im Geiste in die schweren Schlachten, ist mit ihren Siegen und gedenkt ebenso - wie im Weltkriege - der Blutopfer, die im gegenwärtigen Freiheitskampf des Volkes gebracht werden müssen.

Namen, Städte und Festungen aus dem Weltkriege fallen uns auch beim Durchblättern der Kriegschronik der gefallenen 96 Söhne der Gemeinde Raesfeld aus dem Weltkriege 1914/18 in die Augen. Die Toten reden! Wie heute, unsere tapferen Soldaten in ihren Briefen und Karten vom Glauben an den Endsieg und vom ungestümen Vorwärtsdringen uns berichten, so künden auch im Kriegsbuch der Gefallenen der Gemeinde Raesfeld, Stellen aus Feldpostbriefen und Karten von harten Kämpfen und Schlachten vor 26 Jahren.

Lehrer Martin Drescher aus Raesfeld hat in zweijähriger mühevoller Arbeit seinen Mitbürgern eine Kriegschronik aus dem Weltkrieg geschrieben, die nicht nur ein Zeitdokument an und für sich ist, sondern weit über das gegenwärtige Ringen hinaus, von bleibendem Wert für kommende Generationen sein soll. Sie wird der Jugend vor allem die Größe heldischen Einsatzes zeigen und ihr Wegbereiter zu wehrhaftem Mannestum für Deutschlands Ehre und Freiheit sein! Diese Kriegschronik ist ein Musterbeispiel dafür, wie man in einer kleinen Gemeinde mit Idealismus und viel Liebe und Geduld wertvolles Material für die Nachwelt sammeln kann. Die zweijährige Arbeit des Lehrers Drescher soll aber auch Ansporn für jedes Dorf und jede Gemeinde unseres Grenzkreises sein, in ähnlicher oder auch anderer Form die großen Geschehnisse unserer Tage und Monate aufzuzeichnen, in der ein Führer und Feldherr Adolf Hitler Welt- und wahrhaft deutsche Geschichte macht.

Die Toten reden! Martin Drescher, durch den Heldentod seines in Galizien 1917 gefallenen Bruders Albert angeregt, sammelte von jedem Raesfelder Weltkriegsgefallenen alle erreichbaren Bilder, Briefe, Karten, Zeichnungen, Todesbenachrichtigungen usw. Er nahm aus diesen Dokumenten Gefallener Raesfelder eine Sichtung des Materials vor und stellte in kurzen und prägnanten Sätzen jeden einzelnen Toten so heraus, wie er im Felde lebte, dachte und für das Vaterland, für ein größeres Deutschland zu sterben wußte. Die mühevolle Arbeit wurde ergänzt aus Briefen von Kameraden oder deren Erlebnisschilderungen über Kämpfe und den Tod der Gefallenen.
So formte sich auf über 200 Seiten ein Bild der Heldensöhne Raesfelds heraus, das zunächst einmal den Anteil dieser kleinen Landgemeinde am Völkerringen 1914/18 zeigte, dann aber weiter von Heldenmut, Tapferkeit und Todesverachtung der Soldaten Raesfelds berichtet, die die Heimat schützten und schirmten, die darüber hinaus aber an allen Fronten des Weltkriegs gekämpft und geblutet haben. Eine Gemeinde, die so für die Nachfahren das Andenken der Gefallenen ehrt und täglich durch ihr Kriegsehrenmal an ihre Namen und ihre Opfer erinnert wird, kann und wird auch im gegenwärtigen Krieg fest an das ewige Deutschland glauben. Auch dieser Freiheitskampf des deutschen Volkes kann nur durch Opfer zum endgültigen Waffensiege führen.

Jedes Blatt der Raesfelder Kriegschronik ist ein Ruhmesblatt für jeden gefallenen Soldaten. Über dem schlichten Soldatenbild stehen Name, Geburts- und Sterbedatum. Darunter befindet sich die Abschrift der Sterbeurkunde, die Todesnachricht des Truppenteils im Felde oder kurze Personalien, über alles das, was man in Erfahrung bringen konnte. Dieser starre Teil wird durch einen lebendig und fesselnd geschriebenen Bericht ergänzt. Feldpostbriefe geben dazu einen wirkungsvollen Rahmen. Sie sind aber nur auszugsweise, soweit sie der Chronik dienlich sein konnten, wiedergegeben. Seite auf Seite kann man in diesem Buche durchblättern und wie oft spricht aus wenigen Zeilen die Vorahnung eines nahen Todes. Nach der amtlichen Mitteilung durch einen Truppenteil schrieb meist nach Monaten noch ein Kamerad des Gefallenen den Angehörigen über die letzten Stunden des Lieben und seine Beisetzung. In anderen Mitteilungen ist wieder enthalten, wie Raesfelder Soldaten nach Jahr und Tag, das Grab eines bekannten Mitbürger auf den Schlachtfeldern auffanden. Aufnahmen und Skizzen von Gräbern gefallener Raesfelder erläutern die Berichte. Man kann das Buch in einemfort auslesen. Nie wird es langweilig! Nie wiederholen sich dieselben Worten der Erläuterungen! Martin Drescher ließ sich Zeit bei der Abfassung der Chronik und so wurde sie zum Heldenbuche einer kleinen Landgemeinde, die es verdient, durch Drucklegung in jede Familie als das schönste Hausbuch gestellt zu werden. Nicht Trauer oder Wehmut enthalten die enggeschriebenen Zeilen, sondern stolzes, deutsches Siegeszuversichtsein, Todeswagemut und Todesverachtung spricht aus jeder Seite, die wir aufschlugen.

Im einzelnen versagen wir es uns auf die einzelnen Seiten des Buches einzugehen. Dazu fehlt uns der Raum und der Platz. Nur soviel sei hier angeführt, daß die Blätter von Frontkameradschaft, Einsatzfreudigkeit bis zum letzten Mann und der Glaube an den Waffensieg der deutschen Truppen im Weltkriege Kunde geben. Alle 96 Raesfelder starben nicht für das Deutschland von 1918, sondern für ein größeres Reich der Ehre, Freiheit und des nationalen Wohlstandes. Über ihren Gräbern in Frankreich und Belgien geht der Kampf heute vorwärts. Die Söhne dieser Gefallenen stehen mit in den vordersten Fronten. Im Geiste ihrer gefallenen Väter oder Brüder aus dem Weltkrieg können sie im ungestümen Vorwärtsdrängen ihre siegreichen Fahnen mit neuem Ruhm bedecken. Mit ihnen ist der erste Soldat des Reiches, Adolf Hitler, der Frontsoldat des Weltkrieges, der heute als Feldherr der Nation mit seinen tapferen Kämpfern die Worte wahrmacht, daß die 2 Millionen gefallener Soldaten nicht umsonst für Deutschland gestorben sind.
-ht-
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