Johann Anton Hater - Gefallene des Ersten Weltkriegs aus Raesfeld

Heimatverein Raesfeld e. V.
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Johann Anton Hater

Johann Hater
Name:Hater
Vorname(n):Johann Anton
geboren am:28.06.1891
in:Raesfeld
gestorben:24.07. - 13.08.1918
in:Armentieres (Frankreich)
Gedenkstätte:Friedhof Raesfeld
letzte Ruhestätte:Kriegsgräberstätte in Belleau
Endgrablage:Block 4 Grab 1055
Dienstgrad:Musketier
Beruf:
Landwirt
Eltern:Bernard Hater und
Elisabeth geb. Hinzelmann,
Bruder von Josef
Familie:ledig
Infanterie-Regiment Nr. 135, 7. Kompanie

Personalien:

Johann Hater, katholisch, geboren zu Raesfeld am 28.06.1891, wohnhaft Raesfeld, Kspl. 77, Landwirt, ledig.

Zusätze zu den Personalnotizen:

15.11.1914 verwundet (der rechte Zeigefinger wurde abgeschossen) – 24.07.1918 vermisst. Gestorben in der Zeit vom 24.07. bis 13.08.1918 auf dem Schlachtfeld bei Armentieres. Beerdigt am Westrand der Straße von Armentieres nach Coincy, 600 Meter südöstlich von Armentieres, Grab Nr. 517. Die Beerdigung wurde durch französische Soldaten vorgenommen und über das Kriegsministerium Paris nach Berlin mitgeteilt.

Bei Ausbruch des Krieges war Johann Hater aktiv in der 2. Kompanie des Infanterie-Regimentes Nr. 53 in Köln. Er machte den Sturm auf Lüttich mit und schreibt nach dem Einmarsch in diese Stadt: "Mit Gott für König und Vaterland! Wir sind noch in Lüttich und verleben die besten Tage. Mehrere Siege haben wir schon gewonnen. Von den Raesfeldern hat Buß einen Schuss durch den Fuß bekommen, die anderen sind noch wohlauf."

Am 13. November 1914 schickt er dann aus Aachen auf der Durchreise zum Lazarett Düsseldorf die Mitteilung, dass er verwundet sei: "Eine Kugel hat mir den rechten Zeigefinger weggerissen."


Aus dem letzten Feldpostbrief (24.07.) vermisst gemeldet; Frankreich, den 17.07.1918:

"Wie ich aus dem Brief ersehe, habt Ihr das Heuen bald fertig. Wenn ich jetzt bei Euch wäre, könnte ich helfen, Kirschen pflücken. Hier sind alle Bäume kaputt geschossen. Aber Wein haben wir hier genug, mehr als wir trinken können, denn wir sind schon weit vorgekommen. Eure Zeitungen werden ja wohl von unserer Offensive berichten. Wir liegen in einem großen Walde rechts von Reims hinter der Marne. Bin noch soeben mit heiler Haut davongekommen. Am 15. fingen wir nachts an zu "trommeln". Die Erde bebte förmlich von dem Donner der Geschütze. Aus unserer Gegen sind keine hier, meistens sind es Rheinländer. …

So, jetzt weiter. Ich musste schon wieder aufhören wegen der verfluchten Flieger. Meistens fliegen immer dreißig Stück zusammen und werfen dann Bomben, dazu knallt die Artillerie immer noch dazwischen. Ein Granatsplitter schlug durch die Stiefel und blieb dann stecken. Ich habe nichts abgekriegt. Sonst weiß ich nichts Neues mehr, nur der … ist wieder feste am Knallen, darum betet nur fleißig, dass ich gesund wiederkomme. Das ist das Einzige, was Ihr machen könnt. Nun will ich schließen in der Hoffnung auf ein frohes Wiedersehen.
Die herzlichsten Grüße sendet aus weiter Ferne   - Euer Johann

Nachtrag: Haben heute Nachmittag schwer "Saures" gekriegt. Zehn Volltreffer in die Kompanie. Eine Granate schlug keine zwei Fuß von mir weg ein, ohne mich zu verletzen. Es ist die wahre Hölle."

Militär-Anmerkung: "Mai-Juni durchbrachen die deutschen Truppen zwischen Noyon und Reims die feindlichen Stellungen und gelangten bis über die Marne – 85 Kilometer vor Paris. Der am 15.07. angesetzte vierte Großangriff brach sich an der zweiten feindlichen Stellung. Das Regiment des Johann Hater ist dann sofort wieder bei Armentiere eingesetzt worden.

Johann Hater, rechts
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