Josef Eduard Nießing - Gefallene des Ersten Weltkriegs aus Raesfeld

Heimatverein Raesfeld e. V.
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Josef Eduard Nießing

Josef Nießing
Name:Nießing
Vorname(n):Josef Eduard
geboren am:05.07.1892
in:Raesfeld
gestorben:10.11.1917
in:Archangelsk (Russland)
Gedenkstätte:Friedhof Raesfeld
Dienstgrad:Musketier
Beruf:
Bauer
Eltern:Anton Nießing
und Johanna
geb. Hübers
Personalien: Josef Nießing, geb. 1892 zu Raesfeld, Bauer, ledig

"In Russland gestorben"

Josef Nießing diente bei Ausbruch des Krieges aktiv beim Infanterie-Regiment Nr. 61, 5. Kompanie in Thorn. Vor der Mobilmachung rückte das Regiment an die russische Grenze, um dort die Wacht zu übernehmen. Nach der Ablösung durch Landsturm wurde es nach Ostpreußen verladen und kam am 20. August 1914 bei Gumbinnen zum ersten Mal ins Gefecht. Die feindliche Stellung konnte bei dem starken Artilleriefeuer der Russen nicht genommen werden. Das Regiment musste über freies Gelände verschanzte Stellungen des Feindes angreifen. Gegen 10:00 Uhr morgens erhielt Josef Nießing einen Oberschenkelschuss und grub sich jetzt mühsam eine notdürftige Deckung aus. Abends allgemeiner Rückzug unter der Parole: "Wer sich retten kann, soll sich retten." Trotz seiner Verwundung gelang es ihm, den Rückzug mitzumachen. Lazarett Danzig. (s. Hubert Hessing, der auch in diesem Gefecht verwundet wurde.) Im Oktober kurzer Heimaturlaub und dann zurück an die Front.
1915 Vormarsch bis Dünaburg. Dort 2. Verwundung durch Schrapnell am Fuß. Die Wunde war sehr schmerzhaft. Zeitweise sah es aus, als ob der Fuß abgenommen werden müsste. Wieder kurzer Erholungsurlaub. Von Wesel wieder an die russische Front. Herbst 1916 wurde nördlich von Warschau die Festung Nowogeorgiewsk von der Armee Mackensen eingeschlossen. Bei der Einkreisung der Festung wurde Josef Nießing von den Russen gefangen genommen. Aus Russland kam die erste Nachricht aus Archangelsk (nördliches Eismeer). "Bin hier im Gefangenenlager, es geht mir gut." Das Lagerleben dauerte jedoch nicht lange, er wurde einem Arbeitskommando beim Bahnbau zugeteilt. Von hier die Bitte: "schreibt mir mal ausführlich aus der Heimat."

Den mörderischen Bedingungen, unter denen diese Arbeiten ausgeführt werden mussten, erlag Josef Nießing am 10.11.1917.

Ein Kamerad aus Danzig, der auch beim Bahnbau krank wurde, schrieb 1919 an die Eltern einen ausführlichen Bericht über das Ableben des Josef Nießing, der leider mit der gesamten Feldpost bei einem Brand des Elternhauses verloren gegangen ist.

Russland dagegen hat den Tod dieses deutschen Soldaten amtlich niemals mitgeteilt.

Josef Nießing
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