Heinrich Bischop
Name: | Bischop |
Vorname(n): | Heinrich |
geboren am: | 21.11.1883 |
in: | Raesfeld |
gestorben: | 21.02.1917 |
in: | Kulm an der Warthe |
Gedenkstätte: | Friedhof Raesfeld |
Eltern: | Landwirt Johann Bischop und Christina geb. Pieper, Bruder von Bernhard Bischop |
Personalien: Heinrich Bischop, Landwehr-Infanterie-Regiment Nr. 430, 3. Kompanie, katholisch, ledig, geboren zu Raesfeld am 21.11.1883, Bruder von Bernhard Bischop.
Zusatz: Am 21. Februar 1917 nachmittags 06:45 Uhr im Feldlazarett zum Kulm an der Warthe an offener Lungen- und Kehlkopftuberkulose gestorben.
Heinrich Bischop hat keine Fotografie hinterlassen. Als er vor seinem Ausrücken ins Feld aufgefordert wurde, sich fotografieren zu lassen, sagte er: "Wenn ich wiederkommen sollte, dann ist das nicht nötig und wenn ich nicht wiederkomme, dann braucht niemand mein Bild zu besitzen."
Feldpost ist nicht mehr vorhanden.
Folgendes Gedicht sandte er aus dem Feld nach Hause:
"Stilles Heldentum"
Man hat unsere tapferen Helden besungen,
die in heißem Kampf mit dem Feinde gerungen,
die Festen gestürmt und Schlachten geschlagen,
die Deutschlands Ruhm über Meere getragen.
Von den Helden, die Belgien niedergerungen,
die im Osten Russenmassen bezwungen.
Von den Helden aus Deutschlands schweren Tagen,
die deutsche Dichter besingen, besagen.
Doch habt ihr auch immer Helden bedacht,
die seit Wochen, Monden für Euch gewacht,
die in Schützengräben und Erdhütten wohnen,
unter tödlichem Feuer feindlicher Kanonen,
die den Tag nicht schauen und die Sonne nicht grüßen,
sich fortbewegen auf Händen und Füßen,
die Stunde auf Stunde, Gewehr in den Scharten,
geduldig den Feind beobachten, erwarten,
bei Tag und bei Nacht zum Kampfe bereit,
mit knurrendem Magen und nassen Kleid.
Im Lehm bis zum Knie, kein Bett und kein Haus,
zur Nachtzeit nur kriechend zur Höhle hinaus,
heranzuholen die warme Kost,
mit steifen Gliedern und zitternd vor Frost.
Das sind die Helden, von denen Dichter nichts sagen,
die Helden im Harren und stillem Ertragen,
die die Nachwelt nicht nennt,
und die Mitwelt nicht kennt,
die sobald man vergisst,
weil die Größe des Heldentums
niemand ermisst.
… Heinrich