Heinrich Johann Niewerth
Name: | Niewerth |
Vorname(n): | Heinrich Johann |
geboren am: | 25.05.1884 |
in: | Raesfeld |
gestorben: | 16.08.1917 |
in: | Poelkapelle (Flandern) |
Gedenkstätte: | Friedhof Raesfeld |
Dienstgrad: | Musketier |
Beruf: | Ackerer |
Eltern: | Johann Niewerth und Christine geb. Bleker |
Oldenburg, den 22.12.1917:
Eickel, den 17.09.1916: "Die Kameraden, welche schon ziemlich geheilt sind und einen Anzug bekommen haben, können schon in Eickel und in der Umgegend spazieren gehen. Einige wurden schon zum Ersatzbataillon entlassen. Ich werde aber noch hier bleiben. Gestern war ich zum Verbinden. Meine Wunde, aus der der Arzt die Kugel herausgenommen hat, ist noch nicht wieder zugeheilt."
Personalien: Heinrich Niewerth, katholisch, geboren am 25.05.1884 zu Raesfeld, Ackerer, ledig, Vater Johann Niewerth tot, Mutter Christine geb. Bleker
Zeit, Ort und Ursache des Todes: Am 16. August 1917 etwa 06:00 Uhr nachmittags zwei km südlich von Poelkapelle (Flandern) gefallen. Leiche nicht geborgen. Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 440, 5. Kompanie
Feldpost:
Eickel, den 17.09.1916: "Die Kameraden, welche schon ziemlich geheilt sind und einen Anzug bekommen haben, können schon in Eickel und in der Umgegend spazieren gehen. Einige wurden schon zum Ersatzbataillon entlassen. Ich werde aber noch hier bleiben. Gestern war ich zum Verbinden. Meine Wunde, aus der der Arzt die Kugel herausgenommen hat, ist noch nicht wieder zugeheilt."
Eickel, den 12.10.1916: "Dienstagabend bin ich noch zur rechten Zeit hier angekommen. Ich bin jetzt auf Zimmer Nr. 31 mit vier Mann. Einer ist aus Holstein. Der hatte einen Lungenschuss bekommen und ist schon ziemlich wieder geheilt. Der andere ist aus Hamburg und durch Granatsplitter hauptsächlich an den Beinen und unten an den Füßen verletzt. Er kann sich mit Krücken doch schon bewegen und herumgehen. Der dritte ist aus Eickel. Er hat sich an das Heimatlazarett überweisen lassen. Auf Zimmer 29 war mein Bett schon wieder belegt. In der nächsten Woche werde ich zum Ersatzbataillon entlassen."
Mülheim, den 25.10.1916: "Samstag um 05:30 Uhr bin ich hier angekommen. Beim 2. Ersatzbataillon bin ich der 5. Kompanie zugeteilt worden. Auf der Schreibstube der 5. Kompanie in der Wellinghofer-Schule erhielt ich die Stube und die Nr. meines Bettes. Vor ½ 11:00 Uhr musste ich den Gang aufnehmen. Von da an hatten wir Unterricht über die Geschichte der Hohenzollern, vom Großen Kurfürsten bis auf Friedrich Wilhelm."
Munsterlager, den 21.03.1917: "In der nächsten Woche werde ich wohl Urlaub bekommen, das heißt, wenn wir nicht vorher ins Feld rücken. Man ist sich keinen Tag sicher."
02.05.1917: "Die Drucksachen von der Mädchenoberklasse aus Raesfeld wurden mir von der Kompanie nachgeschickt. Wo ich bin, könnt Ihr aus der Ansichtskarte ersehen, die ich geschickt habe. Das Vieh wird hier im Vorsommer immer auf dem Stall gefüttert, weil die Leute noch Heu genug haben. Die Gegend ist schön und fruchtbar, und der Feind ist noch nicht hier gewesen (Flandern).
11.08.1917: "Ihr braucht mir in der nächsten Zeit nicht mehr so viel zu schicken, weil wir jetzt mit der Verpflegung wohl auskommen können und die anderen Sachen bei Euch auch knapp sind. An einigen Stellen steht hier der Roggen noch auf dem Halm, weil keine Bewohner mehr da sind. In unserer Stellung ist es jetzt noch nicht so gefährlich. Dieser Brief trifft Euch alle hoffentlich noch gesund an, welches ich auch noch bin. Herzliche Grüße an Mutter, Bernhard und Tante sendet Heinrich."
+ 16.08.1917
Die Flandernkämpfe der Engländer Mai bis Oktober 1917 brachten nicht den gewünschten Erfolg. Die lebendige Mauer der deutschen Truppen hielt den Durchbruchsversuchen stand. Bei einem Sturmangriff am 16. August ist Heinrich Niewerth gefallen. In blutgetränkter Flandernerde fand er sein unbekanntes Grab. In der Heimat aber folgten ihm schon einige Jahre nach dem Kriege "Mutter, Bernhard und Tante" in das Jenseits nach.