Josef Strothmann
Name: | Strothmann |
Vorname(n): | Josef |
geboren am: | 10.08.1893 |
in: | Raesfeld |
gestorben: | 25.06.1915 |
bei: | Kozyna (Ukraine) |
Gedenkstätte: | Friedhof Raesfeld |
Dienstgrad: | Musketier |
Beruf: | Fabrikarbeiter |
Eltern: | Johann Strothmann und Anna Maria geb. Grütering |
Personalien: Josef Strothmann, geboren am 10.08.1893 in Raesfeld, katholisch, Fabrikarbeiter, wohnhaft in Raesfeld, ledig.
Zusatz: Der Musketier Strothmann ist am 25.06.1915 ín den Kämpfen beim Übergang über den Dnjester gefallen.
Der am 30.06.1915 bei den Verfolgungskämpfen am Dnjester gefallene Karl Roring war mit Josef Strothmann in der 8. Kompanie des Infanterie-Regimentes Nr. 59 zusammen und hat seinen Kameraden nur um fünf Tage überlebt.
Feldpost:
Gruppe in Ostpreußen, den 08.12.1914: "Unser Korporalschaftsführer ist schon ins Feld gerückt. Er war wohl stramm im Dienst, aber sonst war er ein guter Kerl. Schreibt mir mal so dann und wann etwas; denn man hört doch so gerne was aus der Heimat. Hier kann man nicht gut schreiben; denn das muss man bei einer Kerze auf dem Schemel machen."
21.12.1914: "Wie ich gehört habe, sollen wir keine vier Wochen mehr hier sein, aber ob das wahr ist, weiß ich nicht. Gestern haben wir den ersten Ausgang gemacht, aber der hat mir und Roring schlecht gefallen. Wir sind nach Buschien, eine Stunde von Gruppe, gewesen. Da war aber nicht viel zu sehen. In die Kirche brauchen wir ja nicht, weil hier keine ist. Roring und ich haben uns gestern Abend das Paket gut schmecken lassen. Er hatte das Brot schon auf. Wir beide leben wie Brüder zusammen. Wenn wir nur zusammen bleiben, ziehen wir auch zusammen ins Feld."
25.12.1914: "Gestern Abend hatten wir einen schönen Weihnachtsbaum auf der Stube. Da kam das ganze Depot zusammen. Sie standen Mann an Mann und haben schön gesungen. Auch wurden Nüsse, Äpfel und Kuchen verteilt, so dass jeder einen ganzen Picknapf voll hatte. Da kam zum Schluss der Herr Hauptmann und hielt eine schöne Ansprache."
31.01.1915: ... "denn, wenn einem doch etwas passieren soll, dann kommt das eben doch, ob acht Tage früher oder später, das ist schließlich gleich. Das haben wir vor einigen Tagen noch gesehen. Unser bester Kamerad, Johann Terhart aus Crommert, ist hier an einer Lungenentzündung gestorben. Er war in zwei Tagen gesund und tot. Das hat uns sehr leidgetan, er war ein guter Kamerad. Wir holen uns in Gruppe alle noch eine Erkältung, denn im Schnee haben wir immer nasse Füße. In den nächsten Tagen schicke ich eine Fotografie, dann habt Ihr doch immer noch ein Andenken von mir."
Russland, den 16.04.1915: "Als ich das Paketchen mit den Ostereiern aufmachte, da haben wir doch alle gelacht. Es war aber kein Ei geknickt. Die Kompanie verteilte auch noch Eier, und zwar für zwei Mann ein Ei."
+ 25.06.1915
Szumlany, den 15.07.1915: "Wir erfüllen hierdurch die harte Pflicht, Ihnen die Nachlasssachen Ihres Sohnes Josef, der am 25.06.1915 im Gefecht vor Kozyna, durch Kopfschuss verwundet, den Heldentod starb, zu übersenden. 1 Soldbuch, 1 Notizbuch, 1 Gebetbuch, 1 Rosenkranz, 1 Geldbörse mit 18,23 Kronen und kleinen Münzen, 1 Taschentuch. Der Verstorbene liegt im Feld, in der Wiese zwischen dem Dorfe Kozora und dem Dnjesterfluss begraben."