Heinrich Johann Hoffjann - Gefallene des Ersten Weltkriegs aus Raesfeld

Heimatverein Raesfeld e. V.
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Heinrich Johann Hoffjann

Heinrich Hoffjann
Name:Hoffjann
Vorname(n):Heinrich Johann
geboren am:28.10.1894
in:Raesfeld
gestorben:02.06.1918
in:Hartennes (Frankreich)
Gedenkstätte:Friedhof Raesfeld
letzte Ruhestätte:Kriegsgräberstätte
in Parcy-et-Tigny,
Endgrablage:
Block 3 Grab 551
Dienstgrad:Musketier
Beruf:
Tischler
Familie:Bauer Heinrich Hoffjann und Elisabeth geb. Alfs,
Bruder von Josef
Personalien: Heinrich Hoffjann, katholisch, geb. zu Raesfeld am 28.10.1894, ledig, Vater Heinrich Hoffjann, Bauer, Mutter Elisabeth, geb. Alfs, Beruf Tischler.

Zusatz: Am 01.06.1918 nachmittags 05:00 Uhr durch Fliegerbombe schwer verwundet an Hals und Hüfte. Am 02.06.1918 morgens 07:45 Uhr infolge der Verwundung auf dem Hauptverbandsplatz der Sanitäts-Kompanie 529 in Hartennes verstorben. Beerdigt auf dem Friedhof an der Kirche zu Porey-Tigny.

Feldpost:
Suwalki, den 21.07.1915: "Zur Zeit bin ich im Garnisonslazarett Nr. 129 in Suwalki. Eigentlich bin ich aber schon wieder vollständig hergestellt. Hoffentlich geht es allen Raesfeldern noch gut. Soeben erfahre ich, dass ich von hier bei meiner Kompanie als tot gemeldet worden bin und die Postsachen von dort wieder an Euch zurückgeschickt worden wären. Dann kann ich mich durch diesen Brief bei Euch ja wieder lebend anmelden."

26.11.1915: "Jetzt bin ich bei den 220'ern. Montag sind wir von Detmold abgefahren. Am Sonntag wurden wir ausgeladen. Bis Montag haben wir in einer Kirche übernachtet. Jetzt haben wir eine feste Stellung mitten zwischen den Österreichern. Die Russen belästigen uns aber nicht viel. Das Wetter ist nicht schön, es schneit fast immer, aber hier in der Stellung macht uns das nicht viel. Wir haben sogar einen Ofen im Unterstand."

Im Osten, den 06.02.1917: "Ich kann es kaum fassen, dass Bruder Josef so schnell dahingegangen ist. Das, meine Lieben, tröstet Euch, er hat es ganz gewiss besser als wir. Für ihn ist der Krieg aus. Er wird wohl bei den anderen Kameraden sein, die ihm schon vorausgegangen sind. Wir wissen noch nicht, was der Krieg uns noch bringt. Hier auf der Welt ist jedoch nichts als Jammer und Elend, welches sich noch von Tag zu Tag vergrößert. In diesem Sommer werden ihm noch Tausende folgen, das ist ganz bestimmt.
So schmerzlich und so traurig es ja ist, man muss sich in das unerbittliche Schicksal fügen. Der liebe Gott wird es sicher machen, wie es am besten ist. Jetzt, meine Lieben, trauert nicht so viel. Wir wollen lieber für ihn beten.
– und verbleibe ich mit traurigen Grüßen –
Euer Heinrich."

Im Westen, den 16.09.1917:

"In dieser Woche gehen wir wieder in Stellung. Wie geht es mit der Ernte? Wird auch schon davon beschlagnahmt? In diesem Jahr wird die Behörde schwer dahinter her sein. Wenn Ihr alle nur gesund seid, dann wird es schon gehen. Einmal gibt es doch noch mal eine andere Zeit. Für dieses Jahr ist die dickste Luft wohl vorbei."

+ 02.06.1918

Der Feldwebel Neirich schreibt am 03.06.1918:

"Tief betrübt muss ich Ihnen die traurige Mitteilung machen, dass Ihr lieber Sohn am 01. dieses Monats schwer verwundet und am 02. er um 07:45 vormittags auf dem Hauptverbandsplatz in Hartennes verstarb. Die Bagage, wobei sich ihr Sohn befand, wurde durch Flieger überrascht, und teilten noch mehrere Kameraden dasselbe Los. Leider wurde Ihr Sohn aber durch diese Bombe am Hals und an der Hüfte derart verwundet, dass menschliche Kunst nicht mehr sein Leben retten konnte. Herr Leutnant Pülfrich, dessen Meldeläufer Ihr Sohn war, hätte Ihnen gerne persönlich Nachricht gegeben. Dasselbe war aber nicht möglich, da das Bataillon unmittelbar nach dem Unglück ins Gefecht kam. Herr Leutnant Pülfrich beauftragte mich deshalb, Ihnen sein Beileid auszusprechen. Ich glaube nun nicht, dass derselbe Ihnen noch schreiben kann, da derselbe am 02.06. selbst sehr schwer verwundet wurde.

Ihr Sohn war ein echter Kamerad und ein pflichttreuer Soldat."
Heinrich Hoffjann
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