Bernhard Brömmel
Name: | Brömmel |
Vorname(n): | Bernhard |
geboren am: | 20.02.1895 |
in: | Raesfeld |
gestorben: | 04.09.1917 |
in: | Lens (Frankreich) |
letzte Ruhestätte: | Kriegsgräberstätte Bauvin |
Endgrablage: | Block 2 Grab 76 |
Gedenkstätte: | Friedhof Raesfeld |
Dienstgrad: | Gefreiter |
Beruf: | Landwirt |
Eltern: | Landwirt Johann Brömmel und Maria geb. Grotendorst |
Personalien: Gefreiter Bernhard Brömmel, geb. 20.02.1895 zu Raesfeld, Landwirt, ledig, katholisch, Vater Johann Brömmel, Landwirt, Mutter Maria, geb. Grotendorst, wohnhaft zu Raesfeld.
Straßburg, den 06. Dezember 1917
Feldpost:
Straßburg, den 07.05.1915: "Jetzt bin ich schon sieben Tage Soldat. Sie haben uns gleich so weit weggeschickt, dass man ganz unmöglich nach Hause kommen kann."
31.05.1915: "Italien hat an Österreich den Krieg erklärt und nicht an uns. Das ist aber ganz einerlei, wir besiegen auch ihn. Er bekommt Schläge, dass er nicht mehr weiß, wer er sein soll."
04.06.1915: "Jetzt gerade kommt einer in unsere Stube mit einem weißen Paket und fragt, ob hier ein Brömmel liegt. Das ist aber schön. Ich mache es los und da sitzen Strümpfe und Fußlappen drin. Dafür meinen besten Dank."
10.08.1915: "Ich und Hermann Bonhoff liegen jetzt zusammen und da essen und schmausen wir auch zusammen. In der Schule haben wir auch beieinander gesessen und manchen Streich zusammen gemacht, und so geht das auch hier."
18.09.1915: "Vivat Maria! Ich weiß, dass Dein Herz, liebe Mutter, sehr für uns schlägt und dass es manchen Kummer und manche Sorge um uns gehabt hat. Jetzt aber ist Krieg, wo es um Leben und Sterben geht, aber darum immer mit frohem Mut. Wenn ich die Kugel nicht haben soll, so bekomme ich sie auch nicht. Und wenn es dann doch sein soll, dann in Gottes Namen."
18.05.1917: "Die besten Grüße aus Feindesland. Wir sind jetzt bei Reims und es ist hier sehr dicke Luft. Wenn ich im Juni zu Euch komme, dann kann ich so allerhand erzählen."
19.05.1917: "Wir bauen gerade einen Unterstand. Soeben hat der Franzmann noch angegriffen, wurde aber unter großen Hieben wieder zurückgeschlagen. Ich verstehe nicht, dass die immer noch vorgehen."
22.07.1917: "Am vorigen Sonntag war ich noch so schön bei Euch, und heute bin ich schon wieder in Stellung. Hoffentlich schenkt uns der liebe Gott doch noch einmal den Frieden. Hier haben wir Engländer vor uns, es ist aber ziemlich ruhig. Schickt mir doch bitte noch eine Photographie von der ganzen Familie. Die ich habe, ist sehr schlecht, sie ist schon so oft nass geworden. Man freut sich doch sehr, wenn man Euch alle auf dem Bilde sehen kann."
25.07.1917: "Das Fenchelöl gegen die Läuse scheint zu helfen, ich habe bis jetzt noch keine mehr verspürt. Nur leider habe ich das Fläschchen in der Tasche zerdrückt."
02.08.1917: "In vier Tagen gehen wir wieder in Stellung. Hier ist es ja nicht so ruhig, wie bei den Franzosen, hier ist alle Tage Schützenfest. Die werden wir aber auch noch ruhig bekommen. In Gottes Namen drauf und dran und dann wie Gott will."
23.08.1917: "Wir sind wieder verlegt worden. Der Engländer ist recht lebhaft, er hat mehrmals angegriffen. Auch die Regimenter, die vor uns liegen, haben angegriffen und die Engländer wieder zurückgeschlagen. Wir sind in einem Industriegebiet. Die Kohlenbergwerke sind aber nicht mehr im Betrieb. Die Dörfer sind noch gut und die Bevölkerung ist auch noch da. Das Wetter ist sehr schön, und die Leute fahren schon Roggen ein."
+ 04.09.1917
Der Feldgeistliche schrieb: "Am 03.09. hatte Bernhard noch Gelegenheit gehabt, am Gottesdienst teilzunehmen. Am 4. ist er dann beim Schanzen in der Nacht gefallen. Mit zwölf Mann sind sie abends losgegangen und nur zwei Mann kamen morgens wieder. Ein Volltreffer hatte seinem jungen Leben ein Ende gemacht."