Johann Klein-Ridder - Gefallene des Ersten Weltkriegs aus Raesfeld

Heimatverein Raesfeld e. V.
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Johann Klein-Ridder

Johann Klein-Ridder
Name:Klein-Ridder
Vorname(n):Johann
geboren am:27.09.1892
in:Raesfeld
gestorben:23.06.1915
in:Cerny, Frankreich
Gedenkstätte:Friedhof Raesfeld
Dienstgrad:Ersatz-Reservist
letzte Ruhestätte:Kriegsgräberstätte in Cerny-en-Laonnois
Endgrablage:
Block 1 Grab 233
Beruf:
Ackerer
Familienstand:ledig
Eltern:Johann Klein-Ridder und
Johanna geb. Hilfert
KriegsstammrollenauszugReserve-Infanterie-Regiment Nr. 13, 10. Kompanie, Ersatz-Reservist Johann Klein-Ridder, katholisch, geboren zu Raesfeld am 27.09.1892, Wohnort Raesfeld, Ackerer, ledigen Standes.

Zusatz zu den Personalnotizen: Am 23. Juni 1915 auf den Höhen bei Cerny gefallen. Granatsplitter – linker Oberschenkel – Schlagader zerrissen.
Gez. Hugo Beyer, Oberleutnant und Kompanie-Führer, Lager bei Cerny, den 23.06.1915.

Feldpost:

Aus Frankreich, den 02.12.1914: "Habt Ihr schon die Unterjacke, den Rosenkranz und das Taschenmesser abgeschickt? Es ist jetzt nicht mehr so kalt, aber die Unterjacke hätte ich doch noch gerne. Das Taschenmesser fehlt einem überall, auch meine Pfeife. Wir bekommen jetzt Mittagessen; aber wenn ich Euch die Wahrheit sagen soll, wir sind doch richtig ausgehungert. Man kann hier den ganzen Tag essen, man wird überhaupt nicht satt. Wir haben zwei Mann ein Brot und abends einige Löffel Kartoffelsuppe. Für Geld kann man nichts kaufen. Was hier einen so interessiert, davon schreibt Ihr nichts. Dass die Schweine 51 Pfennig kosten, weiß ich aus den Zeitungen. Wie steht der Roggen auf dem Felde? Wenn Euch die Leute erzählt haben, ich sei verwundet, so ist das nicht wahr. Ich bin noch ganz gesund und munter und wie mir das Essen schmeckt, könnt Ihr Euch denken. Die Leute sind ja nicht hier gewesen und können es deshalb auch nicht wissen."

05.01.1915: "Wir wollen hoffen, dass alle, welche gefallen sind, den Himmel haben. Da ist es besser, als hier auf der Erde. Man muss nur alles dem lieben Gott empfehlen, der weiß es am besten."
16.06.1915: "Wir können unsere Wäsche jetzt für 5 Pfennige gewaschen bekommen, es fehlen mir aber nur noch die Kennzeichen daran. Schickt mir bitte im nächsten Paket welche mit. Sonst noch alles beim Alten."

23.06.1915 – Todestag: "Gestern Abend erhielt ich noch ein Paket von Euch. Ihr müsst aber jetzt nichts mehr schicken, weil sonst alles schimmelig wird und es dann nicht mehr schmeckt. Ich schreibe zuvor."

+ 23.06.1915

Cerny, den 23.06.1915: "Es liegt mir die traurige Pflicht ob, mitzuteilen, dass Ihr Sohn Johann heute Mittag zwischen 12:00 Uhr und 01:00 Uhr den Heldentod gefunden hat. Auf dem Wege zum Schützengraben, wohin er seinen Kameraden das Mittagessen bringen wollte, wurde ihm von dem Sprengstück einer Granate der linke Oberschenkel zerschmettert und die Schlagader zerrissen, so dass er verblutete, ehe ihm Hilfe zu Teil werden konnte. Morgen, an seinem Namenstag, 12:00 Uhr mittags werden wir ihn an der Seite seiner Kameraden beerdigen und ihm einen Gedenkstein setzen."
Gez. Beyer, Oberleutnant und Kompanie-Führer

Der Kamerad Heinrich Bleker aus Raesfeld erzählt: "In diesen Tagen war meine Mutter gestorben. Ich wurde ans Telefon gerufen, weil das Telegramm durchgegeben werden sollte. Als der Telefonist hörte, dass ich aus Raesfeld war, sagte er mir, dass Johann Klein-Ridder soeben gefallen sei. Am Chemin des Dames, "an den vier Winden", haben wir ihn begraben. Am anderen Tag fuhr ich in Urlaub und überbrachte die Todesnachricht den Eltern."
Johann Klein-Ridder, Grabstein
Johann Klein-Ridder, sitzend links unten
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