Johann Gerhard Fölting - Gefallene des Ersten Weltkriegs aus Raesfeld

Heimatverein Raesfeld e. V.
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Johann Gerhard Fölting

Name:Fölting
Vorname(n):Johann Gerhard
geboren am:23.01.1883
in:Raesfeld
gestorben:18.03.1917
in:Frankreich
Gedenkstätte:
letzte Ruhestätte:
Endgrablage:
Block 3 Grab 117

Dienstgrad:Ersatz-Reservist
Beruf:
Weber
Familie:verheiratet, 5 Kinder
Eltern:Johann Fölting und
Gertrud geb. Kösters
Johann Fölting 2
Ersatz-Reservist Fölting – Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 240, 11. Kompanie, geboren in Raesfeld, Weber, zuletzt wohnhaft in Viersen (Rheinland), verheiratet, fünf Kinder.

Feldpost

Euskirchen, den 03.05.1915: "Wir sind heute eingekleidet worden und rücken am Mittwoch ins Feld. Wahrscheinlich werden wir uns mit den Engländern herumschlagen müssen."

08.05.1915 – Gent: "Gestern kamen wir hier an. Wann wir an die Front kommen, weiß ich noch nicht. Gent ist eine sehr schöne Stadt, so habe ich noch keine gesehen."

18.05.1915: "Teile mit, dass ich noch gesund bin. Wir sind aber schon schwer im Kugelregen gewesen. Betet nur für mich; denn es ist ja grässlich, was man hier zu sehen bekommt. Wer das nicht gesehen hat, kann sich keine Begriffe machen."

12.07.1915: "Am 23.06. wurde ich nachts um ½ 12:00 Uhr verwundet beim Arbeitsdienst. Wenn wir drei Tage in vordersten Schützengräben gewesen sind, kommen wir gewöhnlich in die dritte Linie. Die liegt ungefähr ½ Stunde zurück. Hier haben wir tagsüber Ruhe, aber nachts müssen wir allerhand Sachen nach vorne bringen, z. B. Drahtverhau, spanische Reiter, Holz, Sandsäcke und Balken für die Unterstände. Am 22. hatten wir schon einmal Sachen hingebracht, beim zweiten Gang wurde ich unterwegs verwundet, nämlich durch einen Schuss durch's Knie.

Ich kann aber Gott danken, dass ich so gnädig weggekommen bin, denn ich war an dem Abend der dritte von unserer Kompanie. Der eine war sofort tot, und der andere starb unterwegs im Wagen. Ich liege jetzt schon drei Wochen im Bett und habe es hier sehr gut; denn, das muss man sagen, für die Verwundeten tun sie, was sie können. Hier kann man aber auch die Folgen des Krieges einmal recht deutlich sehen."

02.08.1915: "Morgen komme ich wieder nach Gent, wo ich vielleicht noch vierzehn Tage bleibe. Dann geht es wieder zur Front. Die Wunde ist längst zugeheilt, ich kann nur noch nicht gut gehen."

30.12.1915: "Den ersten Feiertag haben wir im Graben verlebt. Den werde ich nie vergessen, aber umso schöner war dann die Weihnachtsfeier am zweiten Tage in Roulers, die war einfach großartig."

03.05.1916: "Jetzt bin  ich gerade ein Jahr im Felde, was die Zeit vergeht. Viele von meinen Kameraden, die mit mir gekommen waren, sind schon gefallen oder verwundet. Ich habe aber immer noch  ziemlich Glück gehabt. Eigentlich wäre ich jetzt in Urlaub gewesen. Der Pass war schon fertig, da hat mich einer von meinen Kameraden verraten, dass ich voriges Jahr im August in Urlaub war, und so wurde mein Urlaub natürlich gestrichen. Heute Abend gehen wir wieder zum Graben.

+18.03.1917


Johann Fölting 2
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