Hermann Bonhoff
Name: | Bonhoff |
Vorname: | Hermann |
geboren am: | 24.03.1895 |
in: | Raesfeld |
gestorben: | 02.06.1918 |
in: | Vassens an der Aisne (Frankreich) |
Gedenkstätte: | Friedhof Raesfeld |
letzte Ruhestätte: | Kriegsgräberstätte Champs |
Endgrablage: | Block 6 Grab 97 |
Dienstgrad: | Krankenträger |
Beruf: | Ackergehilfe |
Eltern: | Anton Bonhoff und Katharina geb. Tempelmann |
Zentralnachweiseamt – Kriegsverluste und Kriegergräber Berlin-Spandau
meldet, dass der Krankenträger der Sanitäts-Kompanie Nr. 18, Hermann Bonhoff, geb.am 24.03.1895 zu Raesfeld, Ackergehilfe, ledig, Vater Anton Bonhoff, Mutter Katharina, geb. Tempelmann am 02.06.1918 südlich Vassens (liegt an der Aisne) durch Artillerie-Geschosstreffer am Kopf und der linken Hand gefallen ist.
Aus dem Militärpass:
Bonhoff diente vom 17.11.1915 bis zum 23.01.1917 bei der 2. Kompanie des Infanterie-Regimentes Nr. 57 und wurde am 23.01.1917 zur Ausbildung als Krankenträger der Sanitätskompanie Nr. 18 überwiesen.
Mitgemachte Gefechte:
- 17.11.1915 bis 19.12.1915 Stellungskämpfe im französischen Flandern,
- 20.12.1915 bis 30.03.1916 La Bassee,
- 12.06.1916 bis 30.07.1916 Schlacht bei Verdun,
- 31.07.1916 bis 23.01.1917 Stellungskampf bei Verdun,
- 31.07.1916 bis 25.08.1916 Thiaumont und auf Kalter Erde,
- 26.08.1916 bis 09.09.1916 Verdun.
Er hat von 1917 bis 1918 in Frankreich noch sehr schwere Kämpfe mitgemacht wie von Champagne - Chemin des Dames – Ailette – zwischen Maas und Mosel, Somme und Avre und ist dann endlich am 02. Juni 1918 infolge schwerer Granatsplitterverletzung des Ober- und Unterkiefers und Zerschmetterung der linken Hand gefallen.
An Feldpost ist nur noch ein Gruß aus Tournai an den Bruder vorhanden.
Nach dem Tode:
Der Feldwebel schreibt: "Er war uns allen ein lieber, guter immer arbeitsfreudiger Kamerad. Am Abend des 02. Juni ging er, wie so oft, mit mehreren Kameraden nach vorn, um die schwere Pflicht, ihren verwundeten Kameraden zur Hilfe zu eilen, zu erfüllen. Hierbei traf ihn und noch einen Kameraden die feindliche Granate. Er war sofort tot."
Ein Kamerad schreibt: "Noch am Nachmittag des 02. Juni kam er zu mir und sagte: "Fritz, du musst nochmals an deine Frau schreiben, denn mein Bruder hat am 12. Geburtstag und da möchte sie ihm eine Kiste Zigarren schicken. Bezahlen werde ich sie Dir hier."
Ein anderer Kamerad: "Er hatte sich schnell die Liebe und Achtung aller Kameraden durch sein allzeit fideles, freundliches Wesen erworben. Wie oft sind wir gemeinsam durch die Lebensgefahren hindurch geschritten und haben die verwundeten Kameraden zurückgetragen. Ich war als erster bei ihm und stellte den Tod fest. Seinen Kameraden, der neben ihm lag und schwer verwundet war, aber kurz nachdem ihn der Arzt eben verbunden hatte, auch verstorben ist, habe ich noch geholt.
Der Hergang war folgender: Am 02. Juni abends gegen 09:00 Uhr gingen wir nach dem Verbandsplatz (d.h., von dort wurden die Verwundeten mit Wagen und Autos abgeholt, von vorne bis dorthin wurden sie von uns getragen. Dieser Platz war in einer Höhle bei dem Schloss des Dorfes Vassens. Auf dem Wege machten wir noch unsere Witze wie immer. Als wir dort waren, mussten sofort die ersten zwei Tragen nach vorne um Verwundete zu holen. Ungefähr 15 Minuten später hat Hermann das Schicksal ereilt. Es ist da plötzlich unerwartet eine Granate eingeschlagen. Hermann und sein Kamerad Schmitt marschierten am Schluss. Die anderen Kameraden sind weitergelaufen bis eine zweite Granate in größerer Entfernung einschlug, so dass sie mit dem Schrecken davonkamen und dann ihrem Ziele zueilten. Dort vermissten sie die beiden Kameraden. Es ist ja hier so, dass jeder auf die anderen aufpasst und falls etwas passiert, er dann sofort für Hilfe sorgt. Beiden Kameraden war aber leider nicht mehr zu helfen."
Dieselbe Trage, die so oft verwundete Kameraden zum rettenden Verbandsplatz schaffte, nahm jetzt den toten Träger auf.