Heinrich Meyering - Gefallene des Ersten Weltkriegs aus Raesfeld

Heimatverein Raesfeld e. V.
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Heinrich Meyering

Name:Meyering
Vorname(n):Heinrich
geboren am:24.02.1890
in:Raesfeld
gestorben:11.10.1916
bei:Schara-Serwetsch (Weißrussland)
Gedenkstätte:Friedhof Raesfeld
Dienstgrad:Musketier
Beruf:
Ackerer
Eltern:Johann Meyering und Katharina
geb. Löchteken,
Bruder von Josef
Heinrich Meyering
Infanterie-Regiment Nr. 159, II. Ersatz-Bataillon –
Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 219, 8. Kompanie
Personalien: Musketier Heinrich Meyering, katholisch, geboren am 24.02.1890 zu Raesfeld, Ackerer, Vater Johann Meyering, Mutter Katharina, geb. Löchteken.
Zusatz: Am 11.10.1916 abends um 11:45 Uhr im Stellungskampfe an der oberen Schara-Serwetsch (Wonki) durch Herzschuss (Gewehrgeschoss) gefallen. Beerdigt im Einzelgrab auf dem Sachsenfriedhof am Waldrande hinter der Stellung Wonki.

Feldpost:

14.02.1915 aus Dinslaken: "Der Dienst hier ist gut auszuhalten. Nachmittags haben wir auf der Heide Schützendienst. Das Essen ist gut."

07.03.1915: "Vorige Woche waren wir zweimal im Friedrichsfeld und haben dort scharf geschossen. Einige konnten nicht einmal die Scheibe treffen. Ich bin bis jetzt noch einer der besten Schützen."

02.04.1915: "Ich habe soeben einen feldgrauen Anzug angezogen."

23.05.1915: "Die Zeit des Ausrückens ist nahe. Ihr braucht Euch aber um mich keine Sorgen zu machen; denn was so viele können, kann ich auch, und wenn eine Kugel für mich bestimmt ist, so nehme ich sie in Gottes Namen an. Dass Alois Löchteken gefallen ist, habe ich von Büsken gehört."

Mit großem Interesse erkundigt sich Heinrich Meyering in sämtlichen Briefen nach den Einzelheiten der heimischen Landwirtschaft. Im Sommer 1915 – kurzer Ernteurlaub. Im September zur Bewachung der Gefangenen in Friedrichsfeld, und am 16.11. schickte er aus Torgau die Nachricht, dass er auf der Reise nach Russland sei.

23.11.1915: "Vorläufig sind wir noch in Reserve. Es ist hier schon richtig Winter. Büsken und ich sind zusammen. Am 17.12. ist in Kowel der Bruder Josef gestorben.

Am 23.12.1915 schreibt Heinrich: "Hoffentlich wird Josef noch wieder gut durchkommen."

02.01.196: "Ich denke, dass Ihr den Verlust nicht allzu sehr empfindet. Es ist ja Gottes Wille, und darum muss man sich fügen."

03.04.1916: "Möchte bitten, nicht mehrere Pakete auf einmal zu schicken, da ich bei den Märschen so schon viel schleppen muss."
16.05.1916: "Die traurige Nachricht vom Tode unseres lieben Vaters erhielt ich gestern Abend. Die Ahnung, dass ich ihn nicht mehr sehen würde, hatte ich schon."

18.07.1916: "Unsere Stellung ist jetzt im Allgemeinen ziemlich ruhig. In der Nacht muss ich vor unserem Graben das Gras schneiden."

Am 02.09.1916 schreibt Heinrich Meyering eine Karte, auf der der Eingang zum Sachsenfriedhof zu sehen ist, und auf einer zweiten Fotografie vom 11.09. ist dann auch noch das aus Birkenholz sehr schön und liebevoll gearbeitete Hauptkreuz dieses Heldenfriedhofes nachgekommen. Als er am 11.09. schrieb: "Mir geht es immer noch sehr gut", da ahnte er nicht, dass er hier schon einen Monat später seine letzte Ruhestätte finden würde.

09.10.1916: "Gestern hat es den ganzen Tag geregnet. Mir geht es immer noch recht gut."

+ 11.10.1916

Bernhard Büsken erzählt:

21.01.1934: "Heinrich Meyering, mit dem ich zusammen nach Russland ausgerückt war, wurde im Sommer 1916 zu Waldarbeiten abkommandiert (wegen seiner Augen). Die Russen hatten einen Graben über die Schara vorgetrieben, so dass die Gefahr des Minierens bestand. Deshalb mussten wir in der Nacht vom 10. zum 11.10. gegen 12:00 Uhr diesen Graben stürmen. Die Russen sollten überrumpelt werden; darum hatten wir für diesen Angriff keine Artillerievorbereitung. Zwei Kompanien führten den Sturm aus. Im Mondlicht hatten die Russen uns jedoch sofort bemerkt, so dass wir in unserem Drahtverhau die ersten Verluste hatten. Heinrich wurde hier schon am Fuß verwundet und hat dann etwas später hier auch den tödlichen Schuss erhalten. Ich wurde zehn Meter vor dem russischen Graben verwundet. Als ich zurückgebracht wurde, hatten die Kameraden meinen lieben Kriegsgefährten schon in den Unterstand gebracht. Er war tot.

Ich bemerke noch, dass Heinrich Meyering diesen Sturm nicht unbedingt mitzumachen brauchte, da er ja abkommandiert war. Der feindliche Graben wurde genommen, ich aber hatte einen treuen Kameraden verloren.
Heinrich Meyering
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