Theodor Bleker - Gefallene des Ersten Weltkriegs aus Raesfeld

Heimatverein Raesfeld e. V.
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Theodor Bleker

Name:Bleker
Vorname(n):Theodor
geboren am:27.12.1891
in:Raesfeld
gestorben:02.07.1916
in:Weißensee
Gedenkstätte:Friedhof Raesfeld
Dienstgrad:Musketier
Beruf:
Schreiner
Eltern:Landwirt Bernard Bleker und Christine geb. Niewerth
Theodor Bleker
Sterberegister Nr. 23 - 13.07.1916:
Der Kommandeur des 2. Ersatz-Bataillons, 1. Hannoverschen-Infanterie-Regimentes Nr. 74 hat mitgeteilt, dass der Musketier der 10. Kompanie des Reserve-Infanterie-Regimentes Nr. 260, Schreiner Theodor Bleker, 24 Jahre alt, katholischer Religion, wohnhaft in Raesfeld, geboren zu Raesfeld, ledigen Standes, Sohn der zu Raesfeld verstorbenen Eheleute Landwirt Bernhard Bleker und Christine geb. Niewerth im Feldlazarett 3, I. Armeekorps, Einrichtungsort Weißensee, am 02.07.1916 nachmittags um 3 1/4 Uhr an den am 23.06.1916 erlittenen Verwundungen gestorben sei. Die Verwundungen am 23.06.: Komplette Minensplitter-Schussfraktur des rechten Ober- und Unterschenkels, oberflächliche Kopfverletzung. 02.07.: Amputation – Nachblutung. Grabstätte: Ehrenfriedhof der Gruppe in Gekeli.

Kurzer Lebenslauf: Theodor Bleker hatte in Borken das Schreinerhandwerk erlernt und arbeitete vor dem Kriege in der Fremde als Geselle. Ein Jahr war er auf der Wanderschaft, die ihn durch Deutschland bis zur Schweiz führte. "An einer Stelle pumpten sie uns heraus, an einer anderen Stelle gingen wir wieder hinein." So erzählte er von seiner Reise in die Schweiz. Am 27.01.1915 zur Armee eingezogen, kam er zur Ausbildung nach Kevelaer im Rheinland. Vor dort ging es an die Westfront, wo er schon bald verwundet wurde. Zur Beerdigung der Mutter am 25.06.1915 war er wieder in der Heimat und ging dann mit dem R.I.R. (Reserve-Infanterie-Regiment) Nr. 260 ins Feld nach Dünaburg, wo er am 23.06.1916 tödlich verwundet wurde.

Die erste Verwundung schildert der Kamerad Josef Ostendorf wie folgt:
"In Kevelaer lag das 1. Bataillon des I.R. Nr. 56. Die Ausbildungszeit dauerte drei Monate. Karfreitag waren wir an der Front und zwar bei La Bassee. Einige Wochen später standen wir nachts zusammen beim Schanzen. Wir machten eine neue Stellung, weil das Gelände zu sumpfig war und sich nur einige Posten dort aufhalten konnten. Zwischen den Stellungen blitzten nur vereinzelte Schüsse auf. Mitternacht war schon vorbei, als Theodor plötzlich rief: "Ich habe einen gekriegt." Der Schuss saß im linken Oberarm (Fleischwunde). Ich ging sofort mit ihm zum Sanitätsunterstand, wo er verbunden und gleich nach Deutschland geschickt wurde. Er kam nicht mehr zu uns zurück."

23.06.1916 – 02.07.1916
Johann Cluse erzählt: "Einige Tage vor dem 23.06. stand meine Kompanie vor Dünaburg angetreten, als ich in einer von der Front kommenden Truppe Theodor Bleker sah. Wir winkten und riefen uns zu. Gesprochen haben wir uns nicht, da wir die Formation nicht verlassen durften. Am 03.07.1916 hatte ich meinen Ruhetag und ging aus, um Theodor zu besuchen, von dem ich gehört hatte, dass er verwundet sei. Einen Kameraden mit der Regiments-Nr. 260 frug ich, wo Theodor Bleker sei. Er antwortete: "Bleib nur hier, der wird gleich hier beerdigt." Da kam auch schon der Zug an und ich stand vor dem offenen Grab eines Kameraden der Heimat, den ich als Knaben gekannt und der jetzt die große Zahl der Soldatengräber im Ungerwald vermehrte."

"Ungerwald, Ungerwald,
ein stiller Friedhof wirst Du bald."

Theodor Bleker
Theodor Bleker, rechts
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