Ignatz Johannes Kipp - Gefallene des Ersten Weltkriegs aus Raesfeld

Heimatverein Raesfeld e. V.
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Ignatz Johannes Kipp

Ignatz Kipp
Name:Kipp
Vorname(n):Ignatz Johannes
geboren am:20.12.1898
in:Raesfeld
gestorben:26.10.1918
in:Kemmel (Flandern)
Gedenkstätte:Friedhof Raesfeld
Dienstgrad:Unteroffizier
Beruf:
Kaufmann
Eltern:Johann Kipp und
Josephine geb. Böckenhoff,
Bruder von Wilhelm Kipp
Personalien: Ignatz Johannes Kipp, katholisch, geboren am 20.12.1898 zu Raesfeld, Kaufmann, ledig, Vater Johann Kipp tot, Mutter Josephine, geb. Böckenhoff. Vor dem Kriege zuletzt wohnhaft in Wildeshausen bei Oldenburg.
Zusatz: Am 26.04.1918 gefallen durch Gewehrgeschoss (Kopf) bei Dorf Kemmel.
Gez. Bernhard Bettels, Leutnant und Kompanie-Führer.

Feldpost:
22.11.1916: "Sind gut in Oldenburg angekommen. Wir liegen mit 120 Mann in der Central-Halle."

28.01.1917: "Ich bin immer noch in Oldenburg. Wir stehen aber seit dem 25. marschbereit und können jeden Tag ausrücken. Das Soldatenleben gefällt mir noch recht gut und unsere Quartierwirtin sorgt wirklich sehr gut für uns."

Munsterlager, den 01.03.1917: "Gestern hatten wir eine große Gefechtsübung und lagen den ganzen Morgen durchnässt am Boden. Das war ein ganz guter Anfang. Für Geld kann man hier nichts kaufen."

Am 24.04.1917 nach Osnabrück verlegt und von da an die Ostfront ausgerückt. Von dieser Reise sandte er Grüße aus Berlin (06.06.) – Dirschau (07.06.) – Memel (08.06.) – Mitau (11.06.)

26.08.1917: "Aus Mitau die letzten Grüße. Morgen werden wir zum Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 78 versetzt. Die liegen hier oben an der Front. Jetzt muss es gehen, wie Gott es will."

11.09.1917: "An der Düna haben wir schwere Kämpfe mitgemacht. In den letzten Tagen haben wir große Märsche machen müssen."

14.09.1917: "Bin seit heute auf dem Transport. Wohin es geht, weiß ich nicht, ob nach Galizien-Rumänien oder zum Westen ist uns vollkommen unbekannt."

19.09.1917 Bad Münster am Stein: "Von der schönen Reise durch ganz Deutschland herzliche Grüße. Wir kommen zum Westen."
Brevilly, den 17.10.1917: "Vorgestern habe ich das Eiserne Kreuz II erhalten, und gestern wurde ich zum Gefreiten befördert. Morgen werden wir verladen und kommen in eine ruhige Stellung."

08.11.1917: "In den vorigen Tagen ist vorne in der Stellung unserer Kompanie unser Divisionskommandeur, General von Wartenberg, gefallen. Augenblicklich müssen wir nachts von 12:00 Uhr bis 07:00 Uhr arbeiten. Man steht die ganze Zeit im Wasser und im Schlamm mit nassen Füßen."

In Romagne trifft Ignatz am 05.12.1917 seinen Bruder, den Felddivisonsgeistlichen Johannes Kipp, den er jetzt häufiger besuchen kann. In Romagne Unteroffizierskursus vom 15.09. bis 09.12.1917.

26.12.1917: "Habe Weihnachten ein schönes Geschenk bekommen. Bin am Hl. Abend zum Unteroffizier befördert worden."

15.01.1918: "Liege seit einigen Tagen wieder in Stellung und zwar vor Verdun. Es geht mir noch gut."

19.04.1918: "Hoffentlich ist der Krieg bald zu Ende, dass wir alle mal wieder zur Heimat reisen können."

22.04.1918: "Ich habe in der letzten Zeit sehr viel Zahnschmerzen gehabt und kann mir nirgends Zähne ziehen lassen. Ich stecke jetzt in einer windigen Ecke im Westen."

+ 26.04.1918

Der Kompanie-Führer Bettels: "Die Kompanie verliert in ihm einen ihrer tüchtigsten Unteroffiziere, der sicher in der nächsten Zeit zum Feldwebel befördert worden wäre. Er war wegen seines frischen, munteren Wesens gleich beliebt bei seinen Vorgesetzten sowohl als bei seinen Kameraden.

Am Abend des 26.04.1918 kam mehr zufällig der Divisionsgeistliche Johannes Kipp in die Stellung am Kemmel und hörte, dass das Regiment seines Bruders vorne sei. Er ging hin, um den Bruder zu suchen, als er von Kameraden hörte, dass Ignatz am Morgen schon gefallen sei. Die Kompanie hatte in Granatlöchern gelegen. Zur Erkundung hat Ignatz dann den Kopf hochgenommen, um Umschau zu halten, als ihn die tödliche Kugel traf.
Ignatz Kipp
Josephine Kipp aus Raesfeld hatte acht Söhne: Joseph, Johannes, Bernhard, Gerhard, Rudolph, Wilhelm,  August und Ignatz. Alle Brüder waren im Ersten Weltkrieg aktiv, bis auf Wilhelm und Ignatz haben alle den Krieg überlebt.

Johannes war Jesuitenpater und als Feldgeistlicher eingesetzt, u.a. in Czestochowa, Tomaszów, Biala, Lódz oder Vilnius. Gekämpft haben die Brüder an der West- und an der Ostfront.
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