Bernhard Wenning - Gefallene des Ersten Weltkriegs aus Raesfeld

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Bernhard Wenning

Gefallene I. WK > Su - W
Bernhard Wenning
Name:Wenning
Vorname(n):Bernhard
geboren am:18.10.1886
in:Raesfeld
gestorben:21.08.1917
in:Marasesti, Rumänien
Gedenkstätte:Friedhof Raesfeld
Dienstgrad:Musketier
Beruf:
Weber
Eltern:Johann Wenning und Christina
geb. Kock
Personalien: Bernhard Wenning, geboren 18.10.1886 zu Raesfeld, katholisch, Weber, ledig, Truppenteil: Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 254, 4. Kompanie
Zusatz: Am 19.08.1917 durch Bauchschuss bei Marasesti verwundet. Ins Lazarett – Feldlazarett Nr. 42 in Focsani aufgenommen am 20.08.1917. Gestorben infolge der schweren Verwundung am 21.08.1917 morgens 03:00 Uhr. Beerdigt auf dem Militärfriedhof zu Focsani.

Feldpost:

16.06.1917: "Mit uns wird es auch bald wieder losgehen und zwar kommen wir dann auch wahrscheinlich da herunter (Rumänien - Focsani). Wir haben hier sonst sehr schöne Tage. Die freie Zeit verbringen wir in den Kirschbäumen, die in voller Reihe stehen und so viele sind, dass wir sie gar nicht alle bewältigen können."

05.07.1917 – siehe Bild unten: "Nun liebe Schwester, habe ich gerade die Gelegenheit gehabt, mich mal fotografieren zu lassen. Das Bild will ich Euch gleich schicken. Die Sonne hat uns etwas ins Gesicht geschienen. Hier ist die Hitze sehr groß."

04.08.1917: "Wir liegen jetzt in der Nähe von Focsani, wo bald angegriffen werden soll. Wir wollen aber hoffen, dass wir glücklich durchkommen und fleißig beten. In den letzten Tagen lagen wir in den Wäldern auf Vorposten. Wir müssen die Angriffe der Russen aufhalten. Als wir kamen, da hatte der Russe keine große Lust mehr. Sie haben auch schwer den Buckel vollgekriegt. Wir aber mussten in den Gebirgen große Märsche machen mit vollem Gepäck bei sehr starker Hitze und mangelnder Verpflegung. Ich bin stark herunter. Meinen Ring kann ich schon nicht mehr am Finger tragen, denn er fällt mir so herunter. Fast die halbe Kompanie ist krank an Durchfall. Wir haben aber noch schwere Tage vor uns, die wir aber auch noch bestehen werden."
15.08.1917: "Wir haben jetzt schwere Tage, bin aber noch in bester Gesundheit."

19.08.1917: "Wie Ihr aus den Zeitungen gelesen habt, geht hier so allerhand vor sich. Der Rumäne leistet starken Widerstand. Jeder Schritt und Tritt muss erkämpft werden. Die Leichen der Rumänen liegen haufenweise herum. Wir haben aber auch viele Verluste. Seit zwölf Tagen liegen wir dauernd draußen in einer wasserarmen Gegend. Fast an jedem Tag wird angegriffen. Am 15. lagen wir von morgens 09:00 Uhr bis abends im Gefecht. Wir liegen an einer Bahnlinie, die sehr zähe verteidigt wird. Solch schwere Tage haben wir voriges Jahr den ganzen Vormarsch nicht gehabt. Jede Stellung muss zwei bis drei Mal angegriffen werden, bevor sie unser ist. Was das alles bei der großen Hitze bedeutet, könnt Ihr Euch denken. Betet für mich, dass ich die schweren Tage überstehe.
Lebet wohl! - - - Auf Wiedersehen!"

+ in der Zeit vom 19.08. bis 21.08.1917

Ein Kamerad schrieb am 10.11.1917: "Vom Urlaub zur Front zurück, kam ich am 07.11. in Focsani an und besuchte am 08.11. den Ehrenfriedhof dortselbst. Dort liegen nur deutsche Krieger. Ihr Sohn hat dort seine letzte Ruhestätte gefunden. Ein einfaches Holzkreuz mit der Inschrift: "Den Heldentod für sein Vaterland erlitt Musketier Bernhard Wenning" krönt den einfachen mit Kieselsteinen eingefassten Grabhügel."

Die Kompanie: "Er ist ein tapferer und brauchbarer Soldat gewesen und wird ihm die Kompanie ein ehrendes Andenken bewahren."

Feldpostschaffner Wilhelm Stolbrink aus Raesfeld stellte am 18.09.1917 die genaue Lage des Grabes fest: "Abteilung D, Reihe 14, Grab Nr. 10."
Bernhard Wenning, oben 2. von rechts
Bild oben:
Bernhard Wenning, oben 2. von rechts
Tafel: 2. Gruppe, II. Zug, 4/254
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