Albert Ernst Büsken - Gefallene des Ersten Weltkriegs aus Raesfeld

Heimatverein Raesfeld e. V.
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Albert Ernst Büsken

Name:Büsken
Vorname(n):Albert Ernst
geboren am:29.07.1892
in:Raesfeld
gestorben:15.05.1915
in:Karpaten
Gedenkstätte:Friedhof Raesfeld
Dienstgrad:Musketier
Einheit:Reserve-Infanterie Regiment 221
Beruf:
Maler und Anstreicher
Eltern:Maler und Anstreicher
Josef Büsken und
Christine geb. Stenert,
Bruder von Robert Büsken
Albert Büsken
 
Personalien: Albert Ernst Büsken, geboren am 29.07.1892 zu Raesfeld, Vater Josef Büsken und Mutter Christine, geb. Stenert, Maler und Anstreicher im väterlichen Geschäft.

 
Betrifft Büsken, Albert, Musketier: "Wir haben erfahren, dass der Genannte vermisst oder gefangen ist." (Auskunftsstelle Münster in der Universität)

 
Feldpost, Infanterie-Regiment Nr. 17, Herford, den 16.11.1914: "Wie ich erfahren habe, ist Josef Schwane ja auch schon gefallen. Das ist aber traurig. Samstag haben wir einen Marsch gemacht von 30 km und das Wetter war sehr schlecht. Wir waren kaum eine Stunde fort, da waren wir schon durch und durch nass. Wenn ich aber an Dich denke, liebe Anna, bekomme ich immer wieder frischen Mut."

 
26.01.1915: "Liebe Anna! Ich möchte Dir eben meine letzten Zeilen aus Herford senden. Hoffentlich geht alles gut, damit wir mit dem Leben davonkommen, aber es wird schon schwer fallen. Bete nur fleißig. Wenn wir uns in diesem Leben nicht wiedersehen, so hoffen wir auf Jenes. Heute Abend um 06:00 Uhr rücken wir aus."

 
Ohne Datum: Dresden: "Aus Sachsen sende ich die herzlichsten Grüße. Wir sind auf der Fahrt nach Österreich und bekommen es mit den Russen zu tun."

 
20.04.1915 – aus den Karpaten: "Nun möchte ich das Neueste aus den Karpaten mitteilen. Am dritten Ostertag hatten wir ein Gefecht mit großem Erfolg. Wir haben 300 Russen gefangen genommen und wohl 200 erschossen. Morgens um 04:00 Uhr begann das Gefecht und abends um 06:00 Uhr war Schluss. Als es dunkel war, hieß es: "Die russische Feldwache muss aufgesucht werden. Da habe ich mich mit drei Mann freiwillig gemeldet. Das war da nicht schön, denn die Kugeln flogen immer hin und her. Wir haben aber unseren Befehl genau durchgeführt. Der Feldwebel hat mich schon eingereicht, hoffentlich werde ich bald Gefreiter.
 
Der Schnee liegt hier immer noch. So einen Winter wie hier, werde ich wohl nicht mehr erleben. Das Blümchen, das in diesem Brief liegt, habe ich heute Morgen gefunden, und es ist das erste Blümchen, was ich hier gesehen habe. Hoffentlich wird es Dir Freude machen. Wenn Du mir einen Brief schreibst, so schicke mir ein paar Veilchen mit. Darüber würde ich mich sehr freuen."

Nachtrag: am 18.02 ging es ganz bunt zu. Da haben sie mich schon "vermisst" geschrieben.“

21.03.1915: "Ich sitze jetzt von meiner Gegend ganz allein hier in den Karpaten. Albert Klümper aus Heiden ist schon verwundet. Wenn ich auf Wache stehe, und die Kugeln sausen mir so um den Kopf, dann denke ich immer an Dich und die schöne Zeit in der Heimat."

 
03.05.1915: "Liebe Anna! Zunächst möchte ich Dir mitteilen, dass ich Deinen lieben Brief mit der Photographie erhalten habe. Wie ich den Brief öffnete und das Bild sah, da fing ich unwillkürlich an zu weinen und habe dabei gedacht, ob ich sie noch einmal wieder zu sehen bekomme. Ich will es ganz bestimmt hoffen. Von E. Tücking hörte ich, dass Heinrich Schreiber gefallen sein soll. Das tut mir doch sehr leid, denn wir haben doch schon so manchen Spaß zusammen erlebt. Der arme Vater hat doch jetzt nichts mehr. Aber, wer weiß, ob wir uns wiedersehen. Schreibe mir mal bitte sofort einen Brief und teile mir alles aus der Heimat mit."

 
Der Feldwebel schrieb: "Er ist von einem Sturmangriff am 15.05.1915 nicht wieder zurückgekehrt."

 
Das Schicksal wird den Schleier über das Geheimnis dieses Todes wohl niemals lüften. Als sie ihn am 15. Mai 1915 zum zweiten Mal "vermisst" schrieben, da waren die Würfel gefallen.

 
"Hüten in weiter Ferne die Karpatenberge sein einsames Grab, oder hat die Unendlichkeit der russischen Steppe ihn verloren?"
Albert Büsken
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