Johann Heinrich Fölting - Gefallene des Ersten Weltkriegs aus Raesfeld

Heimatverein Raesfeld e. V.
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Johann Heinrich Fölting

Name:Fölting
Vorname(n):Johann Heinrich
geboren am:21.05.1898
in:Raesfeld
gestorben:24.10.1918
in:Thiant bei Cambrai (Frankreich)
Gedenkstätte:Friedhof Raesfeld
letzte Ruhestätte:
Endgrablage: Kameradengrab
Dienstgrad:Musketier
Beruf:
Bauer
Eltern:Heinrich Fölting und Anna geb. Nießing
Johann Fölting 1
Infanterie-Regiment Nr. 370, 1. Maschinengewehr-Kompanie

Aus der Geschichte des Infanterie-Regimentes 370 (Abwehrschlacht bei Cambrai):

"Am Abend des 23. Oktober betrug die Feldstärke des Regimentes nur noch 22 Offiziere, 461 Mann mit 17 schweren und 21 leichten Maschinengewehren. Am 24.10. um 05:00 Uhr vormittags setzte schlagartig stärkstes Trommelfeuer auf unsere Stellungen ein. Um 07:30 Uhr schritt die Feuerwalze vorwärts, und der Feind kam in dichten, dreifachen Sturmwellen an. Postierungen und Maschinengewehre verteidigten sich zähe und wiesen den Ansturm dreimal ab, wurden aber links umgangen. Auf ein Leuchtkugelzeichen trat der Gegner auch im Überschwemmungsgebiet an, durchwatete das Wasser und bedrohte unsere Linie auch von rechts mit Umgehung. Unter den zurückflutenden Gruppen richtete die Feuerwalze schwere Verluste an. Die Reste schlugen sich durch den in Maing sitzenden Gegner durch und gelangten in die Hermannstellung. Die Feuerwalze folgte bis hierher und verursachte auch hier noch erhebliche Verluste. Das Regiment wurde jetzt herausgezogen und als Divisionsreserve in Préseau einquartiert."

Bei diesen Kämpfen hat Johann Fölting am schweren M.G. seinen Tod gefunden.

Anmerkung: Johann Fölting wurde mit Efker und Stenert nach Salzuflen eingezogen.
 
Von Russland ging es nach Frankreich:

"Einmal bin ich allein am M.G. geblieben, als alle schon weg waren, dafür erhielt ich das "Eiserne Kreuz".

 
18.10.1918: "Wir sind immer noch auf dem Rückmarsch, halten aber Verbindung mit dem Feind. Es ist nicht so leicht bei diesem Wetter. Meistens liegen wir in Granatlöchern und dabei regnet es dauernd. Es ist hier eine ganz brenzlige Ecke. Unsere Division ist fast wieder aufgerieben."

 
23.10.1918: "Ich begreife gar nicht, warum man uns nicht ablöst. Wir liegen dauernd draußen im Gelände. Ihr könnt Euch denken, wie man sich fühlt."

+ 24.10.1918.
 

Der Schütze Ernst Beck von der
1. Maschinengewehr-Kompanie
schreibt am 24.10.1918:

"Heute Morgen um 10:00 Uhr ist Ihr lieber Sohn durch Maschinengewehrfeuer den Heldentod gestorben. Es tat mir sehr leid, als ich ihn tot vorfand, und drücke ich Ihnen mein herzlichstes Beileid aus. Wir sind immer treue Kameraden gewesen und ist es meine Pflicht, Ihnen dieses mitzuteilen. Leider konnten wir Ihren lieben Sohn nicht mehr mit nach hinten nehmen und mussten wir ihn an Ort und Stelle begraben. Dort ist jetzt schon der Engländer bei dem Dorfe Maing.
Feldpost:

12.01.1917: "Es ist hier jetzt sehr kalt. Alles ist mit Schnee bedeckt." Es schneit fast jeden Tag (Salzuflen).

25.01.1918: "Erste Maschinengewehr-Kompanie auf dem Marsch durch Galizien. Schneeweiß bedeckt das Winterkleid Galiziens kalte Erde."
1. Weg und Steg sind zugeschneit, der Sturm heult durch die Wälder,
gestärkt vom Schlaf und treu vereint, ziehen wir durch Russlands Felder.
2. Wir wollen stets die ersten sein, wir die Maschinengewehre,
denn so nur kann das Werk gedeih`n und so verlangt es die Ehre.
3. Jetzt geht es schwer den Berg hinan, der Boden glatt, wie Dielen,
die Pferde treten wacker an, sich stemmend in die Zügel.
4. Und all' die Schützen halten mit, und greifen in die Speichen,
und vorwärts geht es Schritt für Schritt, dass wir das Ziel erreichen.
5. Dann wieder führt der Berg bergab, hinab in tiefe Schluchten,
das Tal gähnt wie ein Riesengrab, die steilen Hänge wuchten.
6. Nur zugefasst, dann wird's geschafft, es stöhnt die bleiche Erde,
besiegt von der vereinten Kraft, der Schützen und der Pferde.
7. O weh, ein Strom hemmt unser'n Lauf, und Brücken nicht zu finden,
auch diese Macht hält uns nicht auf, wir werden's überwinden.
8. Da endlich winkt der Ruhe Lohn, dem Leib der Arbeitsmatten,
längst senken sich zur Erde schon, des Abends dunkle Schatten.
9. Im Schlafe lässt ein jeder dann, sich gern zu Gaste laden,
und ruhig schlummern Ross und Mann, wie treue Kameraden.
10. Nun träume, wer da träumen mag, von Heimat und von Frieden,
und stärke sich, dem neuen Tag ist neue Müh beschieden.
11. Viel treue deutsche Brüder steh'n im Feld auf treuer Wacht,
ein Teil der Taten, die gescheh'n, sind auch von uns vollbracht.
Johann Fölting 1
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