Josef Meyering - Gefallene des Ersten Weltkriegs aus Raesfeld

Heimatverein Raesfeld e. V.
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Josef Meyering

Name:Meyering
Vorname(n):Josef
geboren am:10.07.1895
in:Raesfeld
gestorben:17.12.1915
in:Kowel (Ukraine)
Gedenkstätte:Friedhof Raesfeld
Dienstgrad:Füsilier
Beruf:
Schreiber
Eltern:
Johann Meyering und
Katharina
geb. Löchteken,
Bruder von Heinrich
Josef Meyering
 
Personalien: Füsilier Josef Meyering, katholisch, geboren am 10.07.1895 zu Raesfeld, Schreiber, Vater Johann Meyering, Mutter Katharina, geb. Löchteken.
Zusatz: Am 17.12.1915 in Kowel Russland – Feldlazarett Nr. 10, 1. A.K. 02:15 Uhr früh an Lungenentzündung gestorben.

Feldpost:

04.05.1915: "Wir sind gesund und munter in Straßburg angekommen. Fünf Raesfelder liegen zusammen auf einer Stube, elf in einer Kaserne. Gestern wurden wir ärztlich untersucht. Ich war kerngesund. Sogleich treffen sich alle Raesfelder in der Kantine. Wir wollen uns etwas unterhalten."

13.06.1915: "Heute Nachmittag habe ich meine Fotografie geholt. Das Bild werde ich sobald wie möglich schicken."

22.08.1915: "Gestern haben wir eine Gefechtsübung gehabt. Diese war wie immer sehr interessant. Wir sind allerdings ordentlich nass dabei geworden, kamen aber trotzdem in gehobener Stimmung gegen 11:00 Uhr zuhause an. Heue Morgen sind Löchteken und ich zum Münster gewesen. Im Laufe der Woche war König Ludwig von Bayern zur Besichtigung der in Straßburg liegenden bayerischen Truppen hier. Die ganze Esplanade stand voller Soldaten. Dazu kam die Nachricht von dem Fall der Festung Kowno, und so stand die ganze Stadt in reichem Flaggenschmuck."

05.09.1915: "Es hat mich sehr gefreut, dass sich Mutter auch mal schriftlich vernehmen ließ. Es war aber ein Satz durchgestrichen, den hat anscheinend das Licht nicht vertragen können."

19.09.1915: "Am Freitag sind bereits fünf Raesfelder abgefahren. Wir anderen sind aber noch keinem Transport zugeteilt worden."

23.09.1915: "Heute Nachmittag kam unser Kaiser im Auto an uns vorbei."
15.11.1915: "Im Anschluss an mein Telegramm von soeben bemerke ich noch, dass ich morgen ins Feld rücke. Paschen und Löchteken gehen auch mit. Wir sind ja auch schon lange genug hier. Macht Euch meinetwegen nur keine Sorgen."

17.11.1915: "Von der Fahrt nach Russland die besten Grüße."

20.11.1915 Tschenstochau: "Aus Feindesland die ersten Grüße. In Kreuzburg haben wir zwei Tage gelegen. Hier ist alles schon Eis und Schnee. Die Dörfer sehen sehr armselig aus. Ab und zu sieht man schon ein zerschossenes Haus. Es geht mir noch sehr gut."

05.12.1915: "Teile mit, dass ich immer noch gesund und munter bin. Wir sind immer acht Tage in erster Stellung und dann wieder acht Tage zurück."

18.12.1915: "Das Lazarett erfüllt hiermit die traurige Pflicht, Sie davon in Kenntnis zu setzen, dass Ihr Sohn seiner auf dem Schlachtfeld zugezogenen Lungenentzündung erlegen ist."

+ 17.12.1915

Heinrich Löchteken erzählt: "In der Nähe von Kowel hatten wir damals neue, aber nur provisorisch fertiggestellte Stellungen bezogen. Die Wände der Unterstände waren aus Flechtwerk. Unser Unterstand war besonders zugig, da eine Seitenwand eingestürzt war. Am 08.12. haben wir hier noch zusammen einen Brief geschrieben. In der Nacht zum 09.12., die sehr stürmisch war, musste ich Posten stehen. Josef Meyering hat sich in dieser Nacht sehr schwer erkältet. Morgens hatte er starken Schüttelfrost. Wir hüllten ihn in vier Decken, konnten aber nicht erreichen, dass die natürliche Körperwärme sich wieder einstellte. Der Dunst schlug schließlich durch die Decken hindurch. Nachmittags brachten wir ihn zum Revier, da sein Zustand immer bedenklicher wurde. Josef hat diesen Weg noch zu Fuß machen können. Abends war er jedoch schon bewusstlos. Nachdem er in den nächsten Tagen nach Kowel transportiert wurde, habe ich meinen Vetter nicht mehr wiedergesehen. Einige Tage später nahm die russische Erde bei Kowel seine sterblichen Überreste auf."

Josef Meyering
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